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Social Egg Freezing in Österreich – Neue Chancen für Ihre Familienplanung

Der Kinderwunsch ist so individuell wie jede Lebensgeschichte. Berufliche Ziele, Partnerschaft oder gesundheitliche Aspekte führen dazu, dass viele Frauen ihre Familienplanung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben möchten. Mit dem sogenannten Social Egg Freezing - dem vorsorglichen Einfrieren unbefruchteter Eizellen - können Frauen ihre Fruchtbarkeit erhalten und sich mehr Flexibilität für die Zukunft sichern.

Rechtliche Wende: Ab 2027 erlaubt
Bislang war das Einfrieren von Eizellen in Österreich nur dann erlaubt, wenn eine medizinische Indikation vorlag - etwa vor einer Krebsbehandlung oder bei Erkrankungen, die die Fruchtbarkeit gefährden. Im Oktober 2025 hat der österreichische Verfassungsgerichtshof (VfGH) das bisherige Verbot aufgehoben. Ab dem 1. April 2027 wird Social Egg Freezing in Österreich auch ohne medizinischen Grund erlaubt sein. Damit zieht Österreich mit vielen anderen europäischen Ländern gleich und öffnet Frauen die Möglichkeit, ihre Fruchtbarkeit eigenverantwortlich zu sichern. Bis zum Inkrafttreten dieser neuen Regelung gilt jedoch weiterhin die bisherige Rechtslage: Eizellen dürfen aktuell nur aus medizinischer Notwendigkeit eingefroren werden.

Wie funktioniert Social Freezing?
Das Verfahren des Social Egg Freezing ist medizinisch gut erprobt und gilt als sicher. Zunächst erfolgt eine individuelle Beratung und Diagnostik, bei der Hormonwerte, Eizellreserve und allgemeine gesundheitliche Voraussetzungen überprüft werden. Anschließend wird durch eine hormonelle Stimulation das Wachstum mehrerer Follikel im Eierstock angeregt und die Eizellen im Rahmen einer Punktion entnommen. Die gewonnenen Eizellen werden danach mittels Vitrifikation, einem modernen Schockfrostverfahren, bei minus 196 °C eingefroren und dauerhaft gelagert. So bleiben sie über viele Jahre hinweg in ihrer Qualität unverändert und können zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung aufgetaut, befruchtet und eingesetzt werden. Der Erfolg hängt dabei entscheidend vom Alter der Frau zum Zeitpunkt der Eizellentnahme ab: Je jünger die Frau ist, desto höher sind die Chancen auf eine spätere Schwangerschaft mit den eigenen, zuvor eingefrorenen Eizellen.

Offene Fragen zur Finanzierung
Während die rechtliche Grundlage nun geschaffen ist, bleibt die Frage der Finanzierung noch ungeklärt. Derzeit ist nicht entschieden, ob und in welchem Umfang die Kosten für Social Egg Freezing - also für hormonelle Stimulation, Eizellentnahme, Kryokonservierung und Lagerung - künftig von der öffentlichen Hand oder Krankenkassen unterstützt werden. Hier ist nun die Politik gefordert, um gerechte Rahmenbedingungen für Frauen unabhängig von Einkommen oder sozialem Status zu schaffen.

Ein Schritt in Richtung reproduktiver Selbstbestimmung
Mit dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs öffnet sich Österreich ab 2027 für eine moderne Form der Familienplanung. Frauen erhalten damit mehr Entscheidungsfreiheit und die Möglichkeit, ihre biologische Fruchtbarkeit besser an ihre persönliche Lebensplanung anzupassen. Das Kinderwunsch Institut Schenk begleitet Frauen bereits heute bei der medizinisch indizierten Eizellvorsorge mit langjähriger Erfahrung, moderner Technologie und individueller Betreuung. Sobald die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Social Egg Freezing in Kraft treten, werden Patientinnen auch in Österreich neue Perspektiven für eine selbstbestimmte Zukunft haben.

Priv. Doz. Doktor med. sci. Gregor Weiß
Foto Eizelle: KI generiert


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