Der Kinderwunsch ist so individuell wie jede Lebensgeschichte. Berufliche Ziele, Partnerschaft oder gesundheitliche Aspekte führen dazu, dass viele Frauen ihre Familienplanung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben möchten. Mit dem sogenannten Social Egg Freezing - dem vorsorglichen Einfrieren unbefruchteter Eizellen - können Frauen ihre Fruchtbarkeit erhalten und sich mehr Flexibilität für die Zukunft sichern.
Rechtliche Wende: Ab 2027 erlaubt
Bislang war das Einfrieren von Eizellen in Österreich nur dann erlaubt, wenn eine medizinische Indikation vorlag - etwa vor einer Krebsbehandlung oder bei Erkrankungen, die die Fruchtbarkeit gefährden. Im Oktober 2025 hat der österreichische Verfassungsgerichtshof (VfGH) das bisherige Verbot aufgehoben. Ab dem 1. April 2027 wird Social Egg Freezing in Österreich auch ohne medizinischen Grund erlaubt sein. Damit zieht Österreich mit vielen anderen europäischen Ländern gleich und öffnet Frauen die Möglichkeit, ihre Fruchtbarkeit eigenverantwortlich zu sichern. Bis zum Inkrafttreten dieser neuen Regelung gilt jedoch weiterhin die bisherige Rechtslage: Eizellen dürfen aktuell nur aus medizinischer Notwendigkeit eingefroren werden.
Wie funktioniert Social Freezing?
Das Verfahren des Social Egg Freezing ist medizinisch gut erprobt und gilt als sicher. Zunächst erfolgt eine individuelle Beratung und Diagnostik, bei der Hormonwerte, Eizellreserve und allgemeine gesundheitliche Voraussetzungen überprüft werden. Anschließend wird durch eine hormonelle Stimulation das Wachstum mehrerer Follikel im Eierstock angeregt und die Eizellen im Rahmen einer Punktion entnommen. Die gewonnenen Eizellen werden danach mittels Vitrifikation, einem modernen Schockfrostverfahren, bei minus 196 °C eingefroren und dauerhaft gelagert. So bleiben sie über viele Jahre hinweg in ihrer Qualität unverändert und können zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung aufgetaut, befruchtet und eingesetzt werden. Der Erfolg hängt dabei entscheidend vom Alter der Frau zum Zeitpunkt der Eizellentnahme ab: Je jünger die Frau ist, desto höher sind die Chancen auf eine spätere Schwangerschaft mit den eigenen, zuvor eingefrorenen Eizellen.
Offene Fragen zur Finanzierung
Während die rechtliche Grundlage nun geschaffen ist, bleibt die Frage der Finanzierung noch ungeklärt. Derzeit ist nicht entschieden, ob und in welchem Umfang die Kosten für Social Egg Freezing - also für hormonelle Stimulation, Eizellentnahme, Kryokonservierung und Lagerung - künftig von der öffentlichen Hand oder Krankenkassen unterstützt werden. Hier ist nun die Politik gefordert, um gerechte Rahmenbedingungen für Frauen unabhängig von Einkommen oder sozialem Status zu schaffen.
Ein Schritt in Richtung reproduktiver Selbstbestimmung
Mit dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs öffnet sich Österreich ab 2027 für eine moderne Form der Familienplanung. Frauen erhalten damit mehr Entscheidungsfreiheit und die Möglichkeit, ihre biologische Fruchtbarkeit besser an ihre persönliche Lebensplanung anzupassen. Das Kinderwunsch Institut Schenk begleitet Frauen bereits heute bei der medizinisch indizierten Eizellvorsorge mit langjähriger Erfahrung, moderner Technologie und individueller Betreuung. Sobald die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Social Egg Freezing in Kraft treten, werden Patientinnen auch in Österreich neue Perspektiven für eine selbstbestimmte Zukunft haben.
Priv. Doz. Doktor med. sci. Gregor Weiß
Foto Eizelle: KI generiert
Rund um den Kinderwunsch kursieren viele Mythen – vom Kopfstand nach dem Liebesspiel bis hin zu speziellen Diäten. Wir zeigen, was wirklich stimmt und welche Faktoren Ihre Fruchtbarkeit positiv zu beeinflussen.
Mehr Zweisamkeit – mehr Chancen auf eine Schwangerschaft.
Die Chancen auf eine Schwangerschaft sind von den fruchtbaren Tagen im Zyklus der Frau abhängig, die sich auf nur etwa 6 Tage rund um den Eisprung konzentrieren. Sehr häufiger Geschlechtsverkehr kann die Spermienkonzentration etwas verringern. Optimal sind regelmäßige Kontakte alle zwei bis drei Tage rund um die fruchtbaren Tage..
Eine Frucht für die Fruchtbarkeit?
Nach dem Eisprung greifen viele Frauen zur Ananas – in der Hoffnung, damit ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen. Der Grund dafür ist das enthaltene Enzym Bromelain. Es wirkt entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. Eine effektive Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut gilt als förderlich für die Einnistung des Embryos. Wissenschaftlichen Studien zeigen jedoch keinen medizinischen Effekt von Bromelain auf die Schwangerschaft. ”. Unser Fazit: Früchte sind gesund und liefern wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, die den Körper stärken - für die Fruchtbarkeit selbst gibt es jedoch keine speziellen Obstsorten, entscheidend bleibt eine ausgewogene Ernährung.. Wahllos Vitamine einzunehmen, kann ohne Bedarf ebenso wenig bis gar keinen Nutzen bringen.
Gleitgel hindert Spermien am Durchschwimmen.
Herkömmliche Gleitgele können die Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigen. Allerdings gibt es speziell entwickelte, fertilitätsfreundliche Gleitgele, welche die Spermien nicht in ihrer Funktion stören und unbedenklich sind.
Das Handy in der Hosentasche schadet der Fruchtbarkeit?
Ob Handystrahlung tatsächlich einen negativen Einfluss auf die Spermienqualität und -beweglichkeit hat oder bei Frauen die Eizellen beeinträchtigt, ist bislang nicht eindeutig belegt. Unser Tipp: Das Handy dennoch öfter mal vom Körper weglegen – denn Vorsicht ist besser als Nachsicht. Immerhin wird der Einfluss elektromagnetischer Strahlung auf den menschlichen Körper schon seit Langem untersucht und ein möglicher negativer Effekt kann nicht ausgeschlossen werden.
Haben Sie einen unerfüllten Kinderwunsch und versuchen sie bereits seit einem Jahr vergeblich schwanger zu werden? Dann empfehlen wir Hilfe in Anspruch zu nehmen – bei Frauen über 35 Jahren bereits nach sechs Monaten. In einem unverbindlichen Beratungsgespräch besprechen wir alle möglichen Ursachen – und was Sie tatsächlich für Ihre Fruchtbarkeit tun können.
Als internationaler Awareness Month steht der September ganz im Zeichen von PCOS. PCOS bedeutet “Polyzystische Ovarialsyndrom”. Andere Bezeichnungen sind PCO-Syndrom oder Stein-Leventhal-Syndrom, hyperandrogenämische chronische Anovulation oder funktioneller ovarieller Hyperandrogenismus. Es handelt sich hierbei um eine der häufigsten hormonellen Störungen, die etwa 8-12 % der Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Trotzdem bleibt die Diagnose oft lange aus – besonders dann, wenn die typischen Anzeichen fehlen oder nur schwach ausgeprägt sind.
Welche Symptome können bei PCOS auftreten?
Was die Diagnose herausfordernd macht, ist, dass die Symptome sehr unterschiedlich und breit gefächert sind. Ein Hinweis darauf könnte ein Überschuss an männlichen Hormonen sein, der zu Akne, verstärktem Haarwuchs und Zyklusstörungen führt. Auch starke Menstruationsbeschwerden, unerklärliche Gewichtszunahme, eine Insulinresistenz oder Zysten an den Eierstöcken sind eine mögliche Indikation. Und nicht zuletzt kann auch der unerfüllte Kinderwunsch darauf hindeuten.
Wie diagnostiziert der Arzt oder die Ärztin das PCOS?
Bei der Diagnose sind in erster Linie die Zyklusüberwachung und eine Überprüfung des Hormonhaushalts mittels Blutabnahme von großer Bedeutung. Dabei liegt das Hauptaugenmerk vor allem auf der Überprüfung von Östrogenen, Androgenen, LH, FSH und auch den Schilddrüsenhormonen. Ein vaginaler Ultraschall der Eierstöcke zeigt, ob diese vergrößert sind und mehrere Zysten, also mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, aufweisen.
Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um Langzeitschäden vorzubeugen, denn PCOS erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und eines Karzinoms der Gebärmutterschleimhaut. Ein gesunder Lebensstil und regelmäßige Untersuchungen durch einen Gynäkologen oder eine Gynäkologin sind für PCOS-Patientinnen daher unumgänglich.
Wie wird das PCOS behandelt?
Die Behandlung hängt stark von den Symptomen der Patientin ab. Ein gesünderer Lebensstil oder die Gabe von Hormonpräparaten kann die Beschwerden verbessern. In seltenen Fällen ist eine Operation erforderlich.
Welche Möglichkeiten bestehen für Frauen, die von PCOS betroffen sind und sich ein Kind wünschen?
Zu uns kommen immer wieder Patientinnen mit PCOS. In manchen Fällen erhalten Sie die Diagnose erst nach einer umfangreichen Untersuchung im Kinderwunsch Institut, manchmal wissen sie schon beim Erstgespräch von ihrer Erkrankung. Für Frauen mit PCOS und Kinderwunsch ist eine frühzeitige Behandlung besonders wichtig, denn je länger die überschüssigen männlichen Hormone den Zyklus negativ beeinflussen, umso komplizierter gestaltet sich eine Therapie. In der Regel haben sie jedoch gute Chancen, mit Hilfe einer Kinderwunschbehandlung schwanger zu werden. Welche Art der Therapie in Frage kommt, wird individuell und nach ausführlichen Untersuchungen beider Partner festgelegt.
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Hier erfahren Sie mehr über die Behandlungsmethoden im Kinderwunsch Institut:
Über unsere Social Media-Kanäle sind Sie immer informiert. Folgen Sie uns, um die Aufklärungsvideos von Dr. Schenk nicht zu verpassen – darin spricht er über das polyzystische Ovarialsyndrom, seine Auswirkungen auf den Kinderwunsch und erklärt die wichtigsten Fakten rund um die hormonelle Störung.
Wenn sich der Kinderwunsch nicht erfüllt, stellen sich viele die Frage: „Ist es einfach Schicksal?“ Aber was, wenn moderne Medizin heute mehr kann, als wir lange für möglich hielten?
Ersetzt Zufall durch Auswahl
Dank biotechnologischer Therapiemethoden eröffnen sich auch in der genetischen Diagnostik neue Chancen. Eine dieser Möglichkeiten ist die Präimplantationsdiagnostik – ein Verfahren, bei dem Embryonen noch vor dem Einsetzen in die Gebärmutter auf genetische Erkrankungen untersucht werden. Embryonen mit auffälligen Erbanlagen können so frühzeitig erkannt und ausgeschlossen werden. Das Wunschkind folgt dabei keiner Wunschliste – doch anhand medizinisch begründeter Entscheidungen können wir die besten Bedingungen für ein gesundes Leben schaffen. Die Methode erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft und die Geburt eines gesunden Babys – insbesondere für Paare, die bereits eine lange Leidensgeschichte hinter sich haben. Ihnen kann neue Hoffnung und die Erfüllung des langersehnten Kinderwunsches geschenkt werden.
Sanft & sicher
Ein besonders innovatives Analyseverfahren namens „Embrace“ hilft zu entscheiden, welcher Embryo als Erstes übertragen werden soll – und das ganz ohne Biopsie. Stattdessen wird die zellfreie DNA analysiert, die der Embryo in das Kulturmedium abgibt. So lassen sich wichtige genetische Informationen gewinnen, ohne den Embryo zu berühren – ein großer Fortschritt in der sanften Reproduktionsmedizin.
Apropos Genetik: Diese nimmt leider keine Rücksicht auf berufliche Selbstverwirklichung oder den gesellschaftlichen Wandel, nach dem 40 das neue 30 ist. Fakt ist: Das Alter bleibt wohl der größte Einflussfaktor beim Kinderwunsch. Daher hört man von vielen Paaren immer wieder: „Beim ersten Kind hat es problemlos geklappt – doch auf die zweite Schwangerschaft warten wir vergeblich.“ Da stellt sich die Frage:
Wie alt ist zu alt fürs Babyglück?
Ab 32 Jahren nimmt die weibliche Fruchtbarkeit deutlich schneller ab. Viele Paare fühlen sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht bereit für ein Kind – sei es wegen Karriereplänen oder der Partnersuche. Deshalb ist die frühzeitige Abklärung der Eizellreserve und Samenqualität so wichtig.
Der Fertility Check gibt Auskunft
Bereits vor acht Jahren konnten wir mit „FertiBot“, einem der weltweit ersten Fruchtbarkeits-Chatbots, neue Maßstäbe in der Früherkennung möglicher Fertilitätsprobleme setzen. Der digitale Fruchtbarkeitstest bietet Ihnen in wenigen Klicks eine erste Einschätzung Ihrer Fruchtbarkeit – einfach, anonym und unkompliziert. So können Sie frühzeitig medizinische Unterstützung in Anspruch nehmen oder bei uns einen präzisen Fertility Check durchführen lassen.
Bei einem unverbindlichen Erstgespräch sind wir für all Ihre Fragen da – und das auf Wunsch auch per Mausklick. Digital via Zoom lernen Sie uns entspannt und bequem von zu Hause aus kennen – und leisten zudem einen Beitrag zur Umwelt:
Wenn menschliche Gesundheit auf zukunftsweisende Wissenschaft trifft, entstehen neue Chancen auf dem Weg zum Wunschkind. Deshalb ist es für uns im Kinderwunsch Institut essentiell, immer am neuesten Stand der Forschung und Technologie zu bleiben – nur so können wir Ihnen die bestmögliche Betreuung garantieren. Neben medizinischem Know-how sorgt unsere High-End Technik für optimale Laborbedingungen und maximale Präzision in allen Abläufen.
Entwickelt wie im Film
Wir gehören zu den wenigen IVF-Zentren in Österreich, die mit sogenannten Time-Lapse-Kulturen arbeiten – einem hochmodernen Verfahren zur lückenlosen Überwachung und Entwicklungskontrolle der Embryonen – ganz ohne Eingriff in ihre geschützte Umgebung. Dabei entstehen mikroskopische Aufnahmen im Minutenabstand – wie ein Zeitrafferfilm des Lebensbeginns. Zum Einsatz kommen dabei der miniaturisierte Inkubator „Geri“ und das Embryoskop+. Beide Systeme minimieren Störeinflüsse in einem besonders sensiblen Entwicklungsstadium und schaffen optimale Wachstumsbedingungen für die kleinen Embryonen. Das Ergebnis: eine Erfolgsrate von bis zu 89 % – und damit echte Hoffnung für ungewollt kinderlose Paare.
Mit Kryokonservierung zum Erfolg
Die Kryokonservierung von Eizellen, Samenzellen und Embryonen ist ein besonders schonendes Verfahren. Mit Hilfe der „The Cryotop® Method“ werden Eizellen oder Embryonen auf -196° C abgekühlt und von Hand eingefroren. Durch hoch konzentrierte Vitrifikationsmedien und eine extrem schnelle Abkühlrate von bis zu 23.000° C pro Minute werden die Zellen und Embryonen in einen glasähnlichen Zustand überführt. Dies verhindert die Bildung von Eiskristallen und ermöglicht das Überleben von Embryonen.
Den besten Zeitpunkt erkennen
Da Chancenoptimierung bei uns großgeschrieben wird, nutzen wir auch molekulare Verfahren, um die Ursachen für gescheiterte Schwangerschaftsversuche zu identifizieren und optimale Bedingungen zu ermitteln. Mit Hilfe der ERA-, EMMA- und ALICE-Tests lässt sich das ideale Einnistungsfenster exakt bestimmen – dies ermöglicht einen personalisierten Embryotransfer, der dem herkömmlichen Vorgehen überlegen ist. 71% der Frauen, die diesen Weg wählen, bringen innerhalb eines Jahres ein Kind zur Welt.
Vereinbaren Sie Ihr persönliches Beratungsgespräch und lassen Sie uns gemeinsam die ideale Methode für Sie finden:

Ideen, Tipps und ganz viel Sommerlaune.
Viele von Ihnen erinnern sich bestimmt noch an unser Glückskinder-Magazin – vollgepackt mit wertvollen Tipps rund um den Kinderwunsch und das Familienleben. Dieses Jahr erscheint es in neuem Glanz: Das neue Magazin zum Downloaden hält bunte Ideen für den Alltag mit Kindern parat. Gerade jetzt, wo die Sommerferien begonnen haben, bietet es Unterhaltung für Groß und Klein:
– lustige Bastelideen
– Tipps für spontane Sommerausflüge
– eine erfrischende Abkühlung für heiße Tage zum Selbermachen
Einfach reinklicken, downloaden, ausdrucken - und schon ist das Tagesprogramm gesichert. Wir wünschen allen Glückskinder viel Spaß!

Für mehr Selbstbestimmtheit, wenn es ums Familienglück geht.
Ein wichtiger Schritt für mehr Gleichberechtigung von Frauen: Die Bürger:innen-Initiative „Zukunft Kinder!“ setzt sich für eine selbstbestimmte Familienplanung in Österreich ein. Initiatorin Sabrina Krobath fordert die Novellierung des Fortpflanzungsmedizingesetzes. Ziel der Reform ist es, endlich mit dem gesellschaftlichen Wandel Schritt zu halten und „Familie“ neu zu denken – dabei können Sie helfen!
Spätes Mutterglück als soziale Norm
Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Schenk ist medizinischer Leiter des Kinderwunsch Instituts und sieht es in seiner täglichen Arbeit als Reproduktionsspezialist immer wieder: „In jungen Jahren steht zunächst das Studium im Vordergrund – etwa mit 25 Jahren schließt man mit dem Master ab, dann folgt der erste Job, die Abteilungsleitung und schließlich die Position in der Geschäftsführung. Immer mehr Frauen von heute verfolgen ambitioniert ihre Karriere, bevor sie an Partnersuche und Kinderwunsch denken. Und plötzlich steht der 40. Geburtstag vor der Tür. Das Problem? Zwar leben wir heute länger und bleiben länger fit als frühere Generationen – doch mit der Eizellreserve verhält es sich nicht so.“ Frauen kommen mit etwa zwei Millionen Eizellen zur Welt, doch diese Zahl verringert sich im Laufe des Lebens erheblich. In den frühen 20ern liegt die Fruchtbarkeit bei etwa 90 %, mit 30 Jahren sind nur noch rund 50 % der Eizellen genetisch intakt, und mit 40 Jahren sinkt dieser Anteil auf etwa 10 %. Klappt es dann nicht auf Anhieb mit dem Schwangerwerden, machen sich viele Frauen Sorgen, das Zeitfenster für ein Kind bereits verpasst zu haben.
(Zu) spätgebärend?
„Sie sehen, eine Frau hat tatsächlich im Alter von 32 Jahren eine doppelt so hohe Chance, schwanger zu werden, wie eine Frau mit 37 Jahren“, so der Kinderwunsch-Experte. Denn ab 32 beginnt die biologische Uhr schneller zu ticken. Schon vor Jahren hat er die Initiative 32 ins Leben gerufen, um mehr Bewusstsein für den Einfluss des Alters auf die Fruchtbarkeit zu schaffen. Er empfiehlt Frauen ab 32, sich ärztlich beraten zu lassen, wenn der Kinderwunsch nach einem Jahr vergeblichen Versuchens unerfüllt bleibt. Ab dem 35. Lebensjahr sollte man bereits nach sechs Monaten eine medizinische Abklärung in Betracht ziehen. Der große Vorteil: Je früher man Hilfe sucht, desto größer sind die Chancen auf eine nicht-invasive Behandlung.
Gerichtsverhandlung: Social Egg Freezing
Frauen in Österreich stehen also unter enormem Druck, neben der Karrierefindung auch rechtzeitig den richtigen Partner zu finden. Während es in anderen EU-Ländern, wie etwa in Deutschland, erlaubt ist, Eizellen zu entnehmen und für einen späteren Zeitpunkt einzufrieren, ist dies in Österreich gemäß §2b Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) verboten. Zumindest wenn der Eingriff aus rein familiären oder sozialen Gründen erfolgt. Nur bei medizinischen Indikatoren ist das Einfrieren eigener Eizellen (Kryokonservieren) erlaubt – zum Beispiel bei vorangegangenen Erkrankungen wie starker Endometriose oder vor einer Chemotherapie. Zudem ist die Unterstützung durch Fertilitätskliniken laut Gesetz ausschließlich verheirateten Paaren oder solchen in eingetragener Partnerschaft vorbehalten. Single Frauen mit Kinderwunsch fallen durch das Raster.
Nun kämpft eine 37-jährige Wienerin vor dem Verfassungsgerichtshof gegen das Verbot von Social Egg Freezing. Die Verhandlung findet am 13. Juni statt. Die zentralen Forderungen sind unter anderem:
– Das Social Egg Freezing, also das Einfrieren eigener Eizellen aus Vorsorgegründen soll auch ohne medizinische Indikation bis zum vollendeten 35. Lebensjahr erlaubt sein.
– Die Verwendung der eigenen eingefrorenen Eizellen für eine Schwangerschaft soll bis zum vollendeten 45. Lebensjahr mit Hilfe medizinischer Unterstützung erlaubt sein.
– Alleinstehenden Frauen soll ab dem vollendeten 30. Lebensjahr ein legaler Zugang zur Reproduktionsmedizin gewährt werden – gänzlich unabhängig vom Partnerschaftsstatus oder der sexuellen Orientierung.
– …
Ein Thema, das uns alle betrifft – und Ihre Stimme kann helfen. Jetzt unterschreiben & Zukunft gestalten: https://www.zukunft-kinder.at/jetzt-unterschreiben/
Im Kinderwunsch Institut Schenk trifft menschliche Gesundheit auf zukunftsweisende Wissenschaft - und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten in der Reproduktionsmedizin. Innovative biotechnologische Methoden in der Diagnostik und Behandlung versprechen Paaren beste Erfolgschancen. Wie das gelingt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des 40plus Magazin.

Wenn das Wunschkind auf sich warten lässt, beginnt für viele Paare eine Zeit voller Fragen, Zweifel und Unsicherheit. Wann ist medizinische Unterstützung sinnvoll – und wie sieht diese eigentlich aus? Die ExpertInnen des Kinderwunsch Instituts Schenk erzählen, wie sich Hindernisse auf dem Weg zum Wunschkind überwinden lassen und verraten, worauf es ankommt.

In den letzten Jahren hat die Wissenschaft das Mikrobiom als einen wichtigen Faktor für die Gesundheit erkannt. Besonders im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit rückt das Mikrobiom immer mehr in den Fokus der Forschung. Doch wie genau beeinflussen die Billionen von Mikroorganismen unseren Kinderwunsch?
Ein komplexes Ökosystem
Unser Körper ist von einer Vielzahl von Mikroorganismen besiedelt, die eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit spielen. Das Darmmikrobiom ist dabei das bekannteste, doch auch das vaginale Mikrobiom hat eine wichtige Funktion. Eine gesunde Bakterienflora kann Entzündungen vorbeugen, das Immunsystem regulieren und sogar Hormone beeinflussen.
Das Mikrobiom und die weibliche Fruchtbarkeit
Besonders das vaginale Mikrobiom ist eng mit der Fruchtbarkeit verknüpft. Ein gesundes Mikrobiom besteht hauptsächlich aus Laktobazillen, die für ein saures Milieu sorgen und pathogene Keime in Schach halten. Studien zeigen, dass eine Dysbiose – also eine Fehlbesiedlung der Vaginalflora – mit erhöhten Fehlgeburtsraten und Problemen bei der Einnistung des Embryos verbunden sein kann. Darüber hinaus spielt das Darmmikrobiom eine Rolle. Eine gestörte Darmflora kann Entzündungsreaktionen im Körper auslösen, die sich negativ auf den Menstruationszyklus und die Eizellreifung auswirken können.
Das Mikrobiom und die männliche Fruchtbarkeit
Auch bei Männern kann das Mikrobiom eine Rolle spielen. Untersuchungen zeigen, dass ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom mit oxidativem Stress und einer verminderten Spermienqualität einhergehen kann. Chronische Entzündungen, die durch eine gestörte Darmflora ausgelöst werden, können die Testosteronproduktion beeinflussen und so die Bildung der Spermienzellen stören.
Wie kann man das Mikrobiom unterstützen?
Die gute Nachricht: Das Mikrobiom lässt sich durch gezielte Maßnahmen positiv beeinflussen. Eine ballaststoffreiche und entzündungshemmende Ernährung mit viel Obst, Gemüse und fermentierten Lebensmitteln fördert beispielsweise eine gesunde Darmflora. Auch können spezielle Probiotika helfen, ein gesundes Mikrobiom wiederherzustellen. Antibiotika sollten im besten Fall vermieden werden, denn sie zerstören nicht nur krankmachende, sondern auch nützliche Bakterien. Falls eine Einnahme notwendig ist, sollte eine probiotische Therapie begleitend erfolgen.
Fazit
Das Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle für die Fruchtbarkeit. Eine gesunde Bakterienflora kann dazu beitragen, den Hormonhaushalt zu regulieren, Entzündungen zu reduzieren und die Einnistung des Embryos zu unterstützen. Wer seinen Kinderwunsch unterstützen möchte, sollte daher auch auf die Gesundheit des Mikrobioms achten.